Blog_title_aot

Nachfolgende Bildquellen: WIT Studio

Da hab ich mich doch tatsächlich zu einem Anime verleiten lassen. Worum es darin geht und warum ich bis zum Ende der ersten Staffel durchgehalten habe, das erfahrt ihr hier.

Prolog:

In der sympathischen Rocket Beans TV Talkrunde „Almost Daily“ ging es letztens um Cartoon- und Animeserien. Dabei erzählte Moderator Budi euphorisch vom fesselnden „Shin…sushi§$?wtf – Attack on Titans“.

Mir fiel auf, dass ich hin und wieder im Netz über den Serientitel gestoßen war, aber ihm keine größere Beachtung geschenkt hatte. Ich ließ mich also auf seine Begeisterung ein und schenkte der Serie meine wertvolle *höhö* Freizeit.

Im folgenden Beitrag versuche ich völlig spoilerfrei zu berichten. Wem dies doch zu heikel ist, der sollte lieber gleich die erste Folge im WörldWideWeb suchen.

vlcsnap-2013-12-14-18h56m22s50

Worum gehts?

Die Welt wird von menschlich wirkenden Riesen heimgesucht – den Titanen. Sie sind skrupellos und fressen Jeden ohne ersichtlichen Grund. Deshalb haben sich die Überlebenden hinter drei gewaltigen, ringförmigen Mauerwerken zurückgezogen. Eingeteilt werden diese drei Ringe in Sina, Rose und Maria. Im äußeren Ring (Maria) leben Eren Jäger und seine Adoptivschwester Mikasa Ackerman lange Zeit friedlich ohne dass jemals der Schutz der Mauer bricht. Doch genau dies tritt eines Tages ein, als ein gigantischer Titan (die restlichen sind eher halb so groß) ein Loch in die Mauer schlägt und damit allen anderen Titanen Zutritt zur letzten Bastion der Menschheit gewährt. Eren und Mikasa bleibt nichts anderes als die Flucht und die beiden müssen sich entscheiden: Wollen sie sich auf ewig verstecken oder einen aussichtslosen Kampf gegen die Titanen wagen.

vlcsnap-2013-12-14-18h57m23s218

Das Setting

Die Geschichte spielt in einer mittelalterlichen Welt, welche überraschend westlich geprägt ist. Da haben wir Städte aus Fachwerkhäusern und so ziemlich jeder Charakter scheint deutscher Abstammung: Eren Jäger, Mikasa Ackerman, Armin Arlert… usw. es gibt sogar einen Franz *wuhu*!

Im zentralen Ring der Mauerbezirke sitzt die Regierung und der wohlhabende Adel, während im äußeren Ring eher Bauern leben und es wird hauptsächlich Landwirtschaft betrieben. Es wird schnell klar, dass diese Einteilung nicht ohne Grund geschehen ist. So ist der Pöbel schneller im Titanenmund als manch Hofangstellter.  Doch diese Ungerechtigkeit wird einigen erst klar, als im äußeren Ring  ein monströser Titan über den Wall blickt.

vlcsnap-2013-12-14-19h01m32s141

Die Titanen

Die wohl etwas absurd erscheinende Bedrohung wird durch nackte, rennende Riesen mit verzerrten Fratzen verkörpert. Ihr habt richtig gelesen. Keine Vampire und auch keine Zombies. Greift man sich anfangs an den Kopf und denkt: „Was soll das denn bitte?! Da rennt ein halbnackter, hausgroßer Opa durch die Gegend und grinst bescheuert. Das soll die Katastrophe sein?“

So wird einem doch schnell klar: Es handelt sich um eine unkontrollierbare Tötungsmaschine – und hier zeigt die Serie ihre wahre Natur: Es geht blutig zu. Die Menschen werden von den Titanen zertreten, gefressen und im hohen Bogen weggeschmissen. Und alles ohne ersichtlichen Grund. Die Titanen greifen die Menschen (und auch NUR die Menschen) weder aus Hunger noch aus intelligenter Absicht an. Völlig seelenlose und noch dazu so gut wie unverwundbare Bastarde. Gefällt mir!

Doch 25 Folgen sinnlos All-You-Can-Eat für Titanen wäre natürlich langweilig – deswegen gelingt es einigen Menschen gegen die FKK-Berge vorzugehen.

vlcsnap-2013-12-14-19h16m20s26

Die Jäger

Ausgestattet mit der 3D-Manöver-Ausrüstung *babam* lassen sich die Jäger des Aufklärungstrupps an Seilen in die Höhe schießen und setzten den Titanen mit zwei langen Klingen entgegen. Der Trupp ist dafür zuständig außerhalb der Mauern Jagd auf Titanen zu machen und wird auch im eingetreten Ernstfall zu Hilfe gerufen.

Für Eren ist von Anfang an klar: Er wird Mitglied des Aufklärungstrupps und Mörder vieler Titanenleben. Sein blinder Ehrgeiz ist sowohl sein Segen als auch sein Pech. Glücklicherweise hat er Mikasa, das Ausnahmetalent im Riesentöten mit Hipsterschal, als Freundin. Die eiskalte Killerin zeigt nur selten ihr Können und bleibt im Schatten des Geschehens. Ihre einzige Bestimmung ist es, sich um Eren zu kümmern und ihn zu beschützen.

An dritter Stelle steht der (geschlechtsneutrale) Blondschopf Armin Arlert. Die nervtötende Heulsuse hat einen guten Sinn für taktisches Vorgehen, zumindest wenn er nicht kämpfen muss. Neben den drei Protagonisten gibt es eine Vielzahl lustiger und einprägsamer Charaktere, die euch aber nicht zu sehr ans Herz wachsen sollten…

 

Die Faszination

Denn es geht ganz schön ruppig zu im Kolloss-geplagten-Bayern. Da lernt ihr eine sympathische, neue Figur kennen, schon ist sie ein rotgesprenkelter Pflasterweg. Denn die Jäger sind alles andere als gut in ihrem Job. Die Kadetten sterben wie die Fliegen, wie auch der Rest der Bevölkerung. Das verleiht der Serie doch einen frischen Beigeschmack und so bekommt der Zuschauer öfters einen Schlag ins Gesicht seiner Serienerfahrung.

Die Cliffhanger der 20 minütigen Episoden lassen einen nicht ruhig schlafen und so hat man die Staffel im Nu verschlungen. Der Mythos um die gruseligen Titanten, die eingeschüchterte Bevölkerung und die auftretenden Geheimnisse sind auf jeden Fall ein Leckerbissen. Abgerundet wird dies mit einer Prise Humor an Stellen wo man sie nicht erwartet.

 

Ein steiniger Weg

Trotzdem muss ich meinen Lobgesang etwas leiser drehen. Denn für viele von euch wird es holprig wenn ihr die Serie im japanischen Original mit deutschen Untertiteln ansehen müsst. Wen das nicht stört, der kommt zumindest in den Genuss eines nicht verfälschten O-Tons.

Weiterhin sollte ich Euch verraten, dass es neben den spannenden Kämpfen und Mysterien unzählige, nervige Mono- und Dialoge gibt, die einen zur Weißglut treiben und die in keinster Weise die Geschichte vorantreiben. Die alte Dragonball Z Krankheit eben. Aber nicht im gleichen Ausmaß. Eren verhält sich teilweise wie ein fünfjähriger, dem man seinen Pokémon-Speicher gelöscht hat. Trotzdem ist man gespannt wie der Taugenichts doch noch seine Fähigkeiten weiterentwickelt.

 

vlcsnap-2013-12-14-19h28m26s81

Meine Meinung

Ich denke es ist kein Wunder, dass nach der Sichtung der ersten Staffel, meine iPhone-Playlist um die zwei Openings der Serie erweitert wurde. Auch wenn ich maximal die Abschnitte verstehe, in denen kurz deutsch gesprochen wird, so hab ich zur Zeit einen elenden Ohrwurm. Shingeki no Kyojin ist eindeutig das beste was ich in den letzten Jahren als Anime geschaut habe. Auch wenn sich die Story hin und wieder wie ein zäher Kaugummi zieht, so ist man immer wieder erstaunt über all die Wendungen und fiebert mit den Jägern mit. Das Geheimnis um die Mauer und die Titanen entwickelt großes Potenzial und ich freue mich auf weitere Staffeln. Deshalb von mir absolute Reinschau-Empfehlung!

 

Wer von Euch die Serie kennt oder noch ein paar Fragen hätte, kann sich gern in den Kommentaren verewigen …*wow*.